Das Künstlergemeinschaftshaus, bestehend aus einem Wohntrakt und einem Gemeinschaftshaus für Ausstellungen, wurde von dem Architekten Hanns Junghanns entworfen. Die hufeisenförmig um einen Innenhof angelegten Gebäude entsprachen äußerlich den Forderungen der AL. Das Backsteinmauerwerk war wie bei den anderen Häusern der Siedlung weiß geschlemmt, das Satteldach mit dunkelgrauen Pfannen gedeckt, die Fenster waren groß und ihre Holzrahmen lasiert. Das Atelierhaus bestand aus zwei Flügeln unterschiedlicher Länge, die im rechten Winkel miteinander verbunden waren und Platz für elf Künstlerwohnungen boten, sieben in dem größeren, fast 40 m langen und 7,8 m breiten Flügel und vier in dem kürzeren Flügel, der bei gleicher Breite gut 33 m in der Länge maß. Die Grundflächen der Atelierräume waren zwischen 39 und 60 qm groß und besaßen separate Eingänge, über welche man einen Vorraum erreichte, von dem aus man rechts und links in eine kleine Kochküche mit einem zweiflammigen Gas- oder Elektroherd bzw. in einen Wasch und Baderaum mit WC, Waschbecken aus Kristallporzellan (56 cm x 40 cm), Sitzbadewanne (108 cm x 70 cm), einem Wandgasbadeofen der Marke Vaillant und eingebautem Schrank gelangte. Geradeaus lag das Atelier, welches mit etwa 30 Quadratmetern die größte Fläche einnahm. Von hier aus führte eine Holztreppe hoch in die Galerie, die aus einer Holzbalkenlage mit daraufliegendem Tannenfußboden bestand und zu Wohnzwecken diente. Der Vorraum, das Bad und die Küche hatten Fußböden aus Backsteinvollschicht und die Böden der Ateliers waren aus Holz (für Maler) bzw. aus Backstein (für Bildhauer). Die 25 cm dicken Außenwände aus Asphaltpappe und Heraklith sowie die 1/2-Stein-starken Innenwände aus demselben Material waren mit roten Backsteinen verblendet und zum Atelier hin unverputzt. Die Zwischenwände zu dem Koch- und dem Baderaum bestanden aus 5 cm dicken, verputzten Bimsdielen. Das Bad hatte einen zusätzlichen Hartanstrich als Schutz gegen Wasser. Das Holz war in den Innenräumen so weit wie möglich sichtbar belassen worden, das Treppengeländer, die Türen und Fenster, die Holzbalken der Galerie, die nur über der Küche und dem Bad verputzt waren und die Dachkonstruktion waren nur mit Holzschutzmittel behandelt, die Holzbalken scharf geschnitten. Die Aufteilung der Grundrisse war bei allen kleinen Mietwohnungen gleich, lediglich die Eingänge befanden sich auf unterschiedlichen Seiten. Während die im größeren Flügel befindlichen Ateliereinheiten für Maler über den Innenhof erreichbar waren und deren Arbeitsräume daher Ostlicht erhielten, befanden sich die Eingänge der vier Kleinwohnungen für Bildhauer auf der Außenseite des Gevierts, wodurch die dadurch westlich liegenden Arbeitsräume völlig andere Lichtverhältnisse erhielten. Das Gebäude war für die Aufnahme der Zentralheizungsanlage und den Koksvorrat lediglich teilweise unterkellert. Der Zugang zum Keller befand sich auf der Nordostkopfseite des Gebäudes. Das Dach war nur an den Köpfen und an den Enden des Gebäudes als Binderkonstruktion errichtet und ansonsten als binderloses Pfettendach konstruiert, das seine Unterstützung aus den 25 cm dicken Trennwänden der Ateliers erhielt. Das benachbarte Ausstellungshaus war durch eine 6,25 m breite Säulenhalle mit dem Atelierhaus verbunden. Das anderthalbgeschossige Gebäude hatte eine rechteckige Grundfläche von 28,8 m mal 7,3 m und war sowohl außen als auch innen achsensymmetrisch aufgeteilt. Über eine Tür an der südöstlich liegenden kurzen Seite des Ausstellungshauses gelangte man in einen kleinen Vorraum, von dem aus es rechts zu den Damen- und Herrentoiletten und links zur Garderobe ging. Geradeaus kam man in den eigentlichen Ausstellungsbereich, eine ca. 20 m mal 7,8 m große Halle, die durch vier große Fenster den Blick auf den Innenhof und die dahinterliegenden Atelierwohnungen freigab. An dem dem Eingang gegenüberliegenden Ende, achsen- und spiegelsymmetrisch zu den Toiletten und der Garderobe befanden sich zwei Abstellräume. Von dem Hauptraum aus erreichte man über zwei massive Treppen aus Backsteinvollschichtstufen eine Galerie, die sich über dem Hauptraum und den Vorraum erstreckte und ebenfalls für Ausstellungszwecke benutzt wurde. Der Ausstellungsraum verfügte über sechs ausklappbare, ca. zwei Meter hohe Wände aus Holz, die für den Ausstellungsfall Kojen bildeten, angeklappt aber Platz für Versammlungen boten. Der Fußboden war ein Backsteinvollschichtbelag. Zusätzlich zu den vier großen Fenstern sorgte der mittlere Streifen des Daches, der aus Glasziegeln bestand, für Lichtzufuhr. Der Rest des Daches war mit den üblichen Ludivici-Hohl-Falzziegeln gedeckt. Im Innenhof befanden sich ein Wasserbecken aus mit blauen Kacheln verkleidetem Stampfbeton. In diesem Becken stand ein Sockel mit der Plastik Ittermanns. Die restliche Fläche des Hofes war mit Ruhrsandsteinplatten belegt. Von außen konnte man diesen Hof durch die offene Säulenhalle zwischen dem Künstlergemeinschaftshaus und dem Ausstellungshaus erreichen. Die Säulen wurden durch farbig abgesetzte Rundbalken gebildet, die als Abschluss einen schmiedeeisernen Kopf in Kapitellform besaßen. Die reinen Gebäudekosten veranschlagte Junghanns zunächst auf 75.000 RM, 1 tatsächliche betrugen sie aber etwa das Doppelte.
1. StAD xviii 1791, Protokoll vom 19.2.1936