Auf dem Anger der Schlagetersiedlung befand sich ebenfalls eine Skulptur: das ‚Sitzende Kind‘ von Zoltan Székessy. Der Ungar hatte zunächst den Auftrag zur Gestaltung einer der zwölf Skulpturen an der Wasserachse erhalten, dann aber, wie oben beschrieben, diesen Auftrag an den parteitreuen Ernst Gottschalk abgeben müssen. Im Gegenzug durfte er die eigentlich Gottschalk zugedachte Brunnenfigur für die Schlagetersiedlung schaffen. Die Bronzefigur ‚Sitzendes Kind‘, ein im Schneidersitz verharrender Junge, errichtete er 1937 auf einem Sockel aus Ziegelsteinen. 1939 wurde sie als entartet eingestuft und 1940 sollte sie eingeschmolzen werden. 1 Székessy konnte die Plastik jedoch der Stadt abkaufen und in seinem Garten aufstellen. Als die Stadt nach dem Kriege die Plastik erneut zu kaufen beabsichtigte, wurde der Plan durch den Diebstahl der Figur zunichte gemacht. Zwar konnten die Diebe gefasst werden, doch war die Plastik bereits in viele Teile zersägt und an verschiedene Schrotthändler verkauft worden. Aus Anlass des 675jährigen Stadtjubiläums ließ die Stadt nach den vorhandene Fotografien von Székessy eine Kopie anfertigen, die am 11. Dezember 1963 am alten Platz vor dem Golzheimer Krug in der ehemaligen ‚Schlagetersiedlung‘ aufgestellt wurde. 2
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1. Houben 1984:109 2. Maes (c), Nr. 90, Untere Denkmalbehörde/Stadtbauamt Düsseldorf